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Historischer Eiskeller

Ehemalige Jüdische Synagoge

Die zweite Synagoge

Jüdisches Leben in Burg ist erstmals im Jahre 1338 urkundlich belegt. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts liegen Angaben über eine „Judenstrate“ (heute Kammacherstraße) vor, in welcher damals die jüdischen Familien Burgs wohnten.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Burg in der Franzosenstraße bereits eine erste Synagoge. Auf Grund des starken Wachstums der jüdischen Gemeinde wurde in den Jahren 1851 bis 1852 auf einem Hofgelände an der Bruchstraße 9 eine neue Synagoge errichtet. Die Synagoge ist nach Osten ausgerichtet und in den Wänden der Längsseiten sind große Rundbogenfenster enthalten. Insbesondere die neogotischen Verzierungen erinnern an die christliche Kirchenarchitektur dieser Zeit. Im Inneren des Hauses befindet sich ein sehr hohes Tonnengewölbe, welches mit Malereien verziert ist. Zur Straßenseite hin stand ein Vorderhaus aus dem 18. Jahrhundert. Es diente der jüdischen Gemeinde als Wohn- und Schulhaus. Heute existiert dieses Haus leider nicht mehr.

Aufgrund eines Regierungsbeschlusses, gehörten auch die Juden Genthins ab 1859 zur Kreissynagogengemeinde Burg. 1873 wurde der Gemeindeverband nach Genthin verlegt. Zu dieser Zeit bestand die jüdische Gemeinde in Burg nur noch aus drei Familien. 1893 wurde die Nutzung als Synagoge aufgegeben und das Gebäude wurde veräußert. Die Synagoge diente danach als Lager sowie als Werkstatt. Seit den 1990er Jahren steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Um den Erhalt des Hauses zu sichern, bekam das baufällig gewordene Gebäude 1997/98 ein neues Dach. Heute erinnern über 30 Stolpersteine (im Boden verlegte Gedenktafeln) im Stadtgebiet an das Schicksal von Burgern, welche zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

MEHR INFORMATIONEN

Adresse: Bruchstraße 9, 39288 Burg

ENGLISH

FORMER JEWISH SYNAGOGE
The Second Synagogue

Jewish life in Burg was first documented in 1338. In the second half of the 14th century there is information about a "Judenstrate" (today Kammacherstraße), where the Jewish families of Burg lived at that time.

At the beginning of the 19th century the first synagogue in Burg was in Franzosenstraße. Due to the strong growth of the Jewish community, a new synagogue was built between 1851 and 1852 on the grounds of a farm at Bruchstraße 9. The synagogue faces east and the walls of the long sides contain large round-arched windows. The neo-Gothic ornamentation in particular is reminiscent of the Christian church architecture of the time. Inside the building there is a very high barrel vault, which is decorated with paintings. On the side facing the street was a front house from the 18th century. It served the Jewish community as a residential and school building. Unfortunately, this house no longer exists today. On the basis of a government decree, the Jews of Genthin also belonged to the district synagogue community of Burg from 1859. In 1873, the community was transferred to Genthin. At this time the Jewish community in Burg consisted of only three families.

In 1893, the building was not used as a synagogue anymore and the building was sold. The synagogue then served as a warehouse and as a workshop. Since the 1990s, the building has been a listed building. To ensure the preservation of the building, it was given a new roof in 1997-98.

INFORMATION
Address: Bruchstraße 9, 39288 Burg